„Wenn sich das ‚nationale Weinkomitee‘ mit der geplanten Neuregelung tatsächlich durchsetzt, dann erleiden heimische Weinbauern mit einem Schlag einen gravierenden Wettbewerbsnachteil beim Export von Qualitätsweinen“, zeigte der freiheitliche Klubobmann im NÖ Landtag LAbg. Ing. Mag. Reinhard Teufel auf. Abgesehen davon handle es sich bei der Vorgehensweise des Weinkomitees um einen mehr als fragwürdigen Prozess am Gesetzgeber vorbei, kritisierte Teufel. „Vom zuständigen ÖVP-Landwirtschaftsminister ist bislang nichts zu hören“, so Teufel.
Konkret gehe es darum, dass es heimischen Weinbauern künftig nicht mehr erlaubt werde ihre Qualitätsweine in Fässern zu exportieren. Vorgeschrieben werde ausschließlich der Export in Flaschen. „Das ist inakzeptabel, unwirtschaftlich und ökologisch bedenklich“, betonte Teufel. Derzeit sei es Standard, dass der österreichische Qualitätswein in Fässern exportiert und erst in den jeweiligen Zielländern in Flaschen abgefüllt werde. Dies sei besonders bei weiter entfernten Destinationen wie den USA, China oder Australien notwendig und sinnvoll, betonte Teufel.
Würde man den Ideen des nationalen Weinkomitees tatsächlich folgen, dann hätten österreichische Winzer massiv höhere Transport- und Abfüllkosten, was sich wiederum auf den Endpreis auswirken würde. „Damit müssten Preise verlangt werden, die der Markt nicht hergibt“, warnte Teufel, der befürchtet, dass der österreichische Wein so von den internationalen Weinkarten verschwinden könnte. „Das kann nicht einmal das selbstherrlich agierende Weinkomitee wollen“, sagte Teufel.
Hintergrund dieser Neuregelung seien nämlich Partikularinteressen von einzelnen im Komitee sitzender Mitglieder, deckte Teufel auf, der die rechtliche Haltbarkeit dieser Aktion überprüfen will. So sei eine gesetzliche Regelung insofern hintergangen worden, als das Abfüllverbot österreichischer Weine in den Produktspezifikationen geregelt worden sei. „Wenn sich der Herr ÖVP-Landwirtschaftsminister diese Vorgangsweise gefallen lässt, dann ruiniert er die heimischen Weinbauern und kann gleich abtreten“, kündigte Teufel massiven Widerstand gegen den Willkürakt des Weinkomitees an.