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22. November 2019

FP-Teufel/LKR-Schmiedlechner: EU killt österreichische Biobauern – Köstinger hat versagt!

Brüssel streicht Ausnahmeregelungen für Biobetriebe

„Ab dem Jahr 2020 muss jeder heimische Biobetrieb, der Rinder, Schafe, Ziegen oder Pferde hält, diesen Tieren Zugang zur Weide ermöglichen. Anderenfalls gilt er nicht mehr als ‚Bio‘“, zeigt sich FPÖ-Landwirtschaftssprecher LAbg. Ing. Mag. Reinhard Teufel empört. „Zu verdanken hat man diese Verschärfung der ehemaligen ÖVP-Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, die das diesbezügliche Audit der EU, über die Umsetzung der EU-Bioverordnung in Österreich, verschlafen hat“, so Teufel

 

Hat es bislang noch gereicht eine Ausnahme von der Weidepflicht in Anspruch nehmen zu können, wenn asphaltierte Wege oder Entfernungen zu Wiesen von mehr als 200 Metern vorhanden waren, so wird dies ab 2020 nun nicht mehr möglich sein. „Das hat schwerwiegende Folgen für unsere biologische Landwirtschaft“, schlägt FPÖ-Landeskammerrat NAbg. Peter Schmiedlechner Alarm. Ab dem 1.1.2020 hat nun jeder Bio-Betrieb für Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen einen Zugang zu einer Weide im Umfang von mindestens 120 Tagen pro Jahr zu gewährleisten.

 

„Dies ist insofern problematisch, da durch den Wegfall der Ausnahmeregelungen die Entfernungen und die Erreichbarkeit der Weideflächen nicht mehr berücksichtigt und Ackerflächen prozentuell nicht mehr als weidefähige Fläche gewertet werden“, erklärt Teufel. Diesbezüglich ist eine „Sonderinformation“ der Bundesministerien für Nachhaltigkeit und Tourismus sowie für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, der Landwirtschaftskammer und des Branchenverbandes Bio Austria an rund 18.000 Bio-Betriebe ergangen.

 

„Dass unsere Landwirte gerade einmal fünf Wochen vor Inkrafttreten dieser existenzbedrohenden Anpassungen der rechtlichen Rahmenbedingungen informiert werden, ist eine Sauerei! Die Landwirtschaftskammer stellt ihre Mitglieder vor vollendete Tatsachen, statt deren Interessen zu vertreten“, kritisieren Schmiedlechner und Teufel unisono.

 

„Viele Betriebe haben erst in jüngster Zeit in moderne Stallungen investiert und sich dadurch oft verschuldet“, erinnert Teufel. „Die Politik muss diesen Betrieben eine langfristige Planungssicherheit geben“, fordert Teufel. „Wenn nun durch diese willkürliche und völlig sinnbefreite EU-Regelung österreichische Bio-Betriebe von heute auf morgen nicht mehr ‚Bio‘ sind, dann werden wohl Importe von biologischen Lebensmitteln aus dem Ausland diese vermeintliche Lücke schließen“, warnt Teufel.

 

„Im Sinne der Versorgungssicherheit muss der Fortbestand der biologischen Landwirtschaft in Österreich gewährleistet bleiben und die inländische Produktion von biologischen Lebensmitteln gesichert sein“, fordern Schmiedlechner und Teufel.

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